Dr. med.
S. Fenner
Praxis für ästhetische und rekonstruktive Brustchirurgie
Dr. med.
S. Fenner
Fachärztin
für Plastische
und Ästhetische
Chirurgie

Brust­fehlbildungen

(z.B. tubuläre Brustfehlbildung, Polandsyndrom, Asymmetrien in Form und Größe)

Dieses Gebiet umfasst eine große Variation von Fehlbildungen der weiblichen Brust hinsichtlich Form, Symmetrie oder Fehlen von Brustanteilen, von denen beispielhaft kurz auf drei Fehlbildungen eingegangen wird.

Eine diskrete Asymmetrie der Brust in Form und Größe kommt sehr häufig vor und hat keinen Krankheitswert. Weichen die Brüste in ihrer Größe, Form, Höhe des Brustwarzenkomplexes usw. aber erheblich voneinander ab, kann eine operative Korrektur indiziert sein. Dies umfasst die Korrektur der Brustdrüsenform, angleichende Bruststraffungen, -verkleinerungen oder –vergrößerungen (siehe dort). Welches Verfahren gewünscht und indiziert ist, kann nur im Rahmen einer ausführlichen Beratung eruiert werden.

Die tubuläre Brustfehlbildung (im Volksmund Schlauchbrust genannt) ist gekennzeichnet durch die Unterentwicklung bzw. das Fehlen der unteren Brustdrüsenanteile bzw. eine verkürzte Brustbasis mit einem Hautdefizit und einem vergrößerten Brustwarzenvorhof. Sie kann ein- oder beidseitig auftreten. Die operative Korrektur umfasst eine Ausbreitung des Drüsengewebes in die unteren Quadranten der Brust, die Straffung (und meist der Versatz) des Brustwarzenvorhofes ggf. kombiniert mit einer Implantateinlage oder einer Fetttransplantation. Häufig besteht eine gleichzeitige Brustgrößenasymmetrie, die gleichzeitig korrigiert werden kann. Der Narbenverlauf ist vom Ausmaß der Fehlbildung abhängig.

Das Polandsyndrom ist im Bereich der Brust gekennzeichnet durch das Fehlen bzw. die Unterentwicklung einer Brust und des großen Brustmuskels und damit auch der vorderen Achselfalte (Letztere ist beim sogenannten Amazonensyndrom erhalten). Die operative Behandlung besteht in der Rekonstruktion der fehlenden Brust durch die verschiedenen Eigengewebsverfahren, Fetttransplantation oder ein Silikongelimplantat bei Bedarf nach vorheriger Expansion des Hautmantels (siehe Brustrekonstruktion). In der Regel wird gleichzeitig die vordere Achselfalte rekonstruiert und bei Bedarf die gegenseitige Brust angleichend korrigiert.

Aufgrund der großen Variation an Fehlbildungen der weiblichen Brust sind jeweils unterschiedliche Operationsmethoden zur Korrektur und somit jeweils ein individuelles Behandlungskonzept notwendig. Im Rahmen des Beratungsgespräches werden nach einer sorgfältigen Untersuchung der Brust Erwartungen und Erfolgswahrscheinlichkeit, mögliche Komplikationen, notwendige vorbereitende Untersuchungen sowie die Nachbehandlung besprochen. Bei Verwendung exakter Nahttechniken sind die verbleibenden Narben im Bereich der Brust meist zart, blass und unauffällig.

In Abhängigkeit vom Ausmaß und Krankheitswert der Fehlbildung, die sich in Stadien einteilen lassen, werden bei hochgradigen Befunden die Kosten für eine operative Korrektur von den Krankenkassen übernommen.